Unterschied zwischen Diesel & Benzin Motoröl

Hersteller von Motorölen verweisen bei ihren Produkten mitunter auf den ausschließlichen Einsatz in Benzinmotoren oder Dieselmotoren. Doch wenn ein Motoröl die passende Viskosität aufweist, warum sollte es dann einen Unterschied zwischen dem Einsatz zwischen Benziner und Diesel geben?

 

Emission, Katalysator und Dieselpartikelfilter

Ein wichtiges Kriterium für den Unterschied von Benziner Motorölen und Diesel Motorölen ist das Abgassystem von Dieselmotoren. Der Verbrennungsmotor erzeugt Abgase, welche aus dem Entzünden des Kraftstoffs und Verbrennen von Öl entstehen. Diese Abgase werden bei fast allen Dieselfahrzeugen zunächst durch einen Katalysator geleitet, um die schädlichen Stoffe in weniger schädliche Stoffe umzuwandeln. Bevor die Abgase nach außen geleitete werden, geht der Abgasstrom durch den Dieselpartikelfilter, welcher die restlichen Partikelrückstände aufnimmt. Dadurch werden im Endeffekt weniger Schadstoffe und Rückstände in die Umluft geblasen.

Das Motoröl übernimmt dabei die Verantwortung, dass der Dieselpartikelfilter nicht vorschnell mit einzelnen Partikelresten vollläuft. Das gelingt jedoch nur durch eine bestimmte Herabsetzung von Additiven.

 

Ein geringerer Anteil an Schwefel, Sulfatasche und Phosphor

Eine Zunahme der Fahrzeuge mit Dieselpartikelfilter sowie strengere EU-Emissionsnormen führten Anfang der 2000er Jahre zu einer grundlegenden Änderung in der Zusammensetzung von Motorölen. Die europäische Institution für Schmierstoffe, ACEA, brachte 2004 mit den ACEA C1 bis C4 Spezifikationen und den damit verbundenen Reduzierungen von Phosphor, Schwefel und Sulfatasche die ersten Veränderungen ins Laufen.

Dieselpartikelfilter erlauben nur einen sehr geringen Anteil an Phosphor, Schwefel und Sulfatasche im Motoröl. Diese Bestandteile werden dem Öl durch die Additivierung hinzugegeben.

 

Generell verleihen Additive den Grundölen einen verbesserten Verschleißschutz und eine höhere Motorsauberkeit. Das lässt vermuten, ein höherer Additivanteil sei umso besser. Dies ist jedoch nur begrenzt richtig, da die zusätzlichen Mengen an Phosphor, Sulfatasche und Schwefel die Lebensdauer des DPF´s beeinträchtigen.

Was bedeutete das für Benzinmotoren?

Benzinmotoren verfügen über keine Dieselpartikelfilter. Folglich ist der Anteil an Phosphor, Schwefel und Sulfatasche bei Motorölen für Benziner nicht so drastisch geregelt. Wird ein Benziner Motoröl also für Dieselmotoren verwendet, kann der Dieselpartikelfilter schneller volllaufen. Ein Ausbrennen des DPFs oder gar ein Austausch kostet mehrere hundert Euro.

 

SAPS Level Motoröle

SAPS (Sulfated Ash-Phosphorus-Sulfur) Level sind feste Regulierungen für Motoröle, die einen bestimmten Anteil an Phosphor, Schwefel und Sulfatasche vorschreiben. Insgesamt gibt es drei verschiedene SAPS Motoröle:

 

Low SAPS – Streng limitierter Anteil an Sulfatasche (<0,5%), Phosphor (0,05%) und Schwefel (<0,2%)

Mid SAPS – Limitierter Anteil an Sulfatasche (<0,8%), Phosphor (0,7% - 0,9%) und Schwefel (<0,3%)

Full SAPS – Keine Limitierung von Sulfatasche, Phosphor und Schwefel

 

Unter Betrachtung der vorherigen Informationen sind besonders die Low SAPS Motoröle gut geeignet für Dieselmotoren und ihre Abgassysteme. Allerdings sind die Low SAPS Motoröle fast nur in Viskositäten wie 5W-30 vorhanden. Eine niedrigere Viskosität verlangt eine höhere Additivierung, wodurch wiederum der Anteil an Phosphor, Schwefel und Sulfatasche steigt.

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Entwicklung der SAPS-Motoröle

Der Trend in der Automobilindustrie geht ganz klar in Richtung Emissionseinsparungen und geringerer Verbrauch. Das kristallisiert sich vor allem im europäischen Markt heraus. Folglich werden die Autobauer auf Motoren und Freigaben setzen, die ein Motoröl mit einem möglichst geringen SAPS-Level benötigen. Der Trend könnte sich auch dahin entwickeln, dass weitere Reduzierungen der SAPS-Level eintreten.