7 Mythen über vollsynthetische Motoröle

Seit vielen Jahren beweisen synthetische Öle ihre ausgezeichnete Wirkung in Motoren. Die Vorteile dieser Öle werden deutlich kommuniziert und umso öfter belegt.  Allerding kursieren immer noch viele Mythen um diese Öle. Wir haben uns die 7 häufigsten Mythen herausgesucht, die uns im täglichen Geschäft begegnen.

Mythos 1: Synthetische Öle können bei neuen Motoren nicht als Einlauföl verwendet werden

Eine Motorspülung mittels eines synthetischen Motorenöles kann verglichen mit herkömmlichen Motorenölen länger andauern. Das macht die Motorspülung allerdings nicht weniger effektiv! Faktisch laufen sogar viele Motoren mit einem synthetischen Öl vom Band.

 

Mythos 2: Ein Wechsel zum synthetischen Motoröl ist nicht gut, wenn zuvor kein synthetisches Motoröle verwendet wurde.

Die Eigenschaften eines synthetischen Motoröles beinhalten eine bessere Oxidationsresistenz, einen höheren Viskositätsindex sowie eine geringere Volatilität (Verdampfung). Diese Eigenschaften sind lediglich weitere Vorteile, die der Leistung im Motor zugutekommen. Halbsynthetische Motoröle weisen diese Eigenschaften nur in begrenzten Maßen auf. Durch einen Wechsel zum synthetischen Öl verbessern Sie somit nur die Motor-Performance.

 

Mythos 3: Synthetische Motoröle können bei älteren Motoren zu undichten Stellen führen

„Älter“ gilt es zu differenzieren. Wir schließen dazu Oldtimer Motoren aus. Synthetische Motoröle müssen in ihrer Formulierung kompatibel mit modernen Dichtungsmaterialien sein. Dazu enthalten sie Zusätze, die die Dichtungen geschmeidig halten und nicht angreifen. Die Synthetik Schmierstoffe müssen also insgesamt denselben Dichtungen-Anforderungen gerecht werden, wie andere Schmierstoffe auch und können somit keine Dichtungen zerfressen und ein Auslaufen verursachen.

Die Besonderheit von Motorenölen für Oldtimer findet Ihr in einem extra Blogartikel dazu. Den findet Ihr hier.

 

Mythos 4: Synthetische Öle sind zu dünn für alte Motoren und erzeugen einen erhöhten Ölverbrauch

Eine Dick- oder Dünnflüssigkeit wird durch eine Viskosität gemessen. Ein synthetisches SAE 40 Motoröl ist natürlich dünner als ein halbsynthetisches SAE 40 Motoröl. Faktisch sind synthetische Öle hingegen resistenter bei hohen Temperaturen. Das Öl wird deutlich langsamer dünner als andere Öle. Im Umkehrschluss verhindern vollsynthetische Öle sogar den Ölverbrauch, da ihre Oxidation bei hohen Temperaturen später eintritt.

 

Mythos 5: Synthetische Öle sind zu glatt, als das sie für Nasskupplungen verwendet werden können

Die JASO Standards für Nasskupplungen werden weltweit genutzt. Die Voraussetzungen zur Schmierung sind bei den JASO Standards gleich, egal ob voll- oder halbsynthetisches Öl. Beim Kauf eines Öles für die Nasskupplung sollte demnach auf die korrekte Viskosität, Spezifikation und JASO-Norm geachtet werden. Ob Sie sich dann für ein halb- oder vollsynthetisches Öl entscheiden, liegt lediglich in Ihrem Ermessen.

 

Mythos 6: Synthetische Öle sollten nicht mit anderen Ölen gemischt werden

Das ist richtig, sofern unterschiedliche Öl-Eigenschaften vorliegen. Handelt es sich jedoch um Öle mit derselben Viskosität und Freigaben/Spezifikation, können die Öle vermischt werden. Aber was ist die Folge? Das synthetische Öl büßt an Leistung ein. Die abgestimmte Additivmenge wird durch das Mischen gestreckt und kann nicht die Leistung abrufen, die es in der Originalrezeptur leistet.

Unser Tipp: Damit das Öl auch die Leistungen abrufen kann, die sie auszeichnet, sollten keine Mischungen vorgenommen werden. Für einen kurzen Zeitraum ist das Mischen natürlich in Ordnung, jedoch empfiehlt es sich nicht als Langzeitlösung.

 

Mythos 7: Wenn das Motorenöl sich schwarz verfärbt, nachdem zu einem vollsynthetischen Öl gewechselt wurde, zeigt, dass man diesen Wechsel nicht hätte machen sollen und etwas falsch gelaufen ist

Blicken wir z.B. auf die Amsoil Öle, welche über ausgezeichnete Reinigungs- und Dispersionsmittel verfügen. Die Reiniger lösen Rückstände von den mechanischen Elementen und verhindern eine anhaltende Haftung im Motorraum. Die Dispersionsmittel ummanteln die Rückstände, um eine weitere Schlammbildung zu verhindern.  Die Ablagerungen werden schließlich im Ölfilter aufgefangen. Wenn das Öl nach kurzer Zeit schwarz verfärbt ist, impliziert es,  dass zuvor sehr viele Rückstände im Motorraum vorhanden waren, die durch das Motoröl vorher nicht abgetragen und gebunden wurden. Das kann passieren, wenn das alte Öl von minderer Qualität war oder bereits über die Wechselfrist hinaus verwendet wurde und somit keine Reinigungsfunktion mehr übernahm.