Die Einflussfaktoren vom Ölverbrauch

Wir alle kennen diesen Moment: Die Ampel schaltet auf grün, der Wagen vor uns fährt an und lässt dabei eine wogende Wolke aus blauem Rauch zurück, die sich langsam im Sog seines Hecks verteilt und auflöst. Parallel dazu durchdringt ein Geruch von verbranntem Öl den eigenen Fahrzeug-Innenraum. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie es zu solch unkontrollierten Ölverbrennungen kommt und was dagegen unternommen werden kann.

Der Ölverbrauch

Der Ölverbrauch ist ein fester Bestandteil der Motor-Arbeitsroutine und variiert je nach Fahrzeugmodell. So definiert General Motors (GM) für seine Autos ab dem Baujahr 2014 bei einer jährlichen Laufleistung von ca. 58.000 Kilometern, einen Ölverbrauch von 0,95 Litern auf ca. 3.200 Kilometer als „akzeptabel“. Chrysler operiert mit vergleichbaren Zahlen, wobei man sich hier auf eine Laufleistung von bis zu 80.500 Kilometern bezieht. Trotz modernster Technologien in der Automobilindustrie, kann es aber auch von Werk aus zu einem hohen Ölverbrauch kommen. Prominentestes Beispiel ist der Audi-Motor EA888. Die 1,8 oder auch 2,0 Liter Motoren mit den Baujahren von 2008 bis 2011 können einen Ölverbrauch von 1 Liter auf 1.000 Kilometern aufweisen. Grund dafür ist das schlechte Zusammenspiel von Fertigungstoleranzen.

Doch wie kann es dazu kommen, dass das eigene Auto deutlich mehr Öl verbraucht?

Ölverbrauch: Mechanische Defekte

Eine Vielzahl mechanischer Größen kann den Ölverbrauch beeinträchtigen; verschlissene oder unbewegliche Kolbenringe sind jedoch in vielen Fällen die Hauptschuldigen. Die Kolbenringe stellen die Dichtung zur Zylinderwand dar und verhindern, dass Öl in die Brennkammer eintritt und dort verbrennt. Bei der Abwärtsbewegung des Zylinders streichen die Kolbenringe das austretende Öl von der Zylinderwand ab und befördern es ins Kurbelwellengehäuse. Um eine gute Abdichtung zu gewährleisten, müssen die Rillen der Kolbenringe plan und präzise geformt sein. Häufig stellt sich bei Untersuchungen betreffender Fahrzeuge jedoch heraus, dass diese rau und verschlissen sind. Außerdem sollten sich die Kolbenringe leichtläufig in den Rillen bewegen können. Ist dies nicht der Fall, kann Öl in die Brennkammer gelangen und dort verbrennen. In einigen Fällen kann die problematische Lücke zwischen Kolbenring und Zylinderwand durch die Verwendung eines Motoröls mit höherer Viskosität geschlossen und der Ölverbrauch somit reduziert werden.

Motoroel Verbrauch

Nehmen wir einmal an, der Fahrer im Wagen vor uns steuert einen Kia Sorento aus dem Jahr 2004. Er nutzt ein konventionelles 5W-30 Motorenöl und fuhr als Vertreter insgesamt 240.000 Kilometer. Das Fahrzeughandbuch verweist differenziert nach klimatischen Bedingungen auf eine passende Empfehlung zur Verwendung von Motorenölen in verschiedenen Viskositäten. Zum Vergleich: Andere Automobilhersteller empfehlen sogar nur eine Viskosität, unabhängig abweichender klimatischer Bedingungen.

Unser Sorento-Fahrer hat die Möglichkeit innerhalb der angegebenen Toleranz auf ein Öl mit höherer Viskosität zu wechseln, um eine bessere Abdichtung der Kolbenringe zu erzielen – beispielsweise ein 10W-30 Motoröl.

Jedoch bleiben ihm und vielen anderen, die ihr Öl möglicherweise nicht wechseln möchten oder können, noch weitere Optionen, um den erhöhten Ölverbrauch einzudämmen. So lassen sich beispielsweise mit einer Motorspülung, wie bspw. mit der Amsoil Motor- und Getriebe-Spülung, Ablagerungen an Kolben und Kolbenringen entfernen. Ein vorschneller Verschleiß und ein erhöhter Ölverbrauch werden verhindert. Zur weiterführenden Vorsorge kann ein hochwertiges Kraftstoffadditiv genutzt und hierdurch Kolben, sowie Kolbenringe vor erneuten Ablagerungen geschützt werden.

Trotz der agierenden oder reagierenden Maßnahmen mittels hochwertiger Schmierstoffe und Additiven, können jedoch selbst diese über lange Zeit keine mechanischen Fehler, wie bspw. verschlissene Hauptlager, Ventilkörper oder Ventilführungen vollständig kompensieren.

Flüchtiges Motoröl – Wenn Öl verdampft

Der chemische Begriff der „Flüchtigkeit“ oder auch „Volatilität“ bezeichnet kurz gesagt den Verlust durch Verdunstung. Je flüchtiger ein Schmiermittel ist, desto höher ist somit die Tendenz des Verdunstens und damit des Austritts aus dem Motor durch die Belüftung des Kurbelwellengehäuses. Je mehr Öl auf diesem Wege verdunstet, desto weniger Öl bleibt folglich zurück und desto schneller gilt es neues Öl nachzufüllen.

Möglicherweise haben Sie schon einmal die Erfahrung gemacht, ein Fahrzeug mit erhöhtem Ölverbrauch zu fahren. Die kleinen, leichten Moleküle im konventionellen Schmiermittel verdunsten bereits bei relativ geringen Temperaturen. Es ist weniger Energie nötig, um diese Moleküle aus der Verbindung auszulösen und Sie in die umgebene Luft zu befördern, als es bei schwereren der Fall ist. Durch diese Verdunstungen resultiert eine Erhöhung der Viskosität, das Öl wird dickflüssiger. Dadurch folgt eine Performance-Einschränkung, erkennbar im erhöhten Kraftstoffverbrauch, verschlechterten Kaltstart-Eigenschaften und Ablagerungen im Motorraum. 

Dieser Problematik hat sich im Speziellen der Hersteller Amsoil angenommen. Seine synthetischen Öle und Additive sind bewusst so formuliert, um gegen höhere Temperaturen resistent zu sein. Die Ölverdunstung und folglich der Ölverbrauch wird  dadurch stark eingegrenzt. Auch im Hinblick auf die Umwelt ein nicht ganz unbeweglicher Aspekt.

Fazit

Eine allgemeingültige Maßzahl, welcher Ölverbrauch normal ist, existiert nicht. Vielmehr gilt es auf die Vorgaben des Herstellers zu schauen. Diese können im Falle des Audi Motors von Beginn an höher gesteckt sein. Liegt beim eigenen Ölverbrauch dennoch eine große Varianz vor, kann von einem Ölverlust ausgegangen werden. Höhere Viskositäten oder ausgewählte Additive können im ersten Moment Abhilfe schaffen. Technische Mängel über lange Zeit vollständig egalisieren aber nicht.