Brauchen Elektroautos Öle?

Egal ob die günstige Variante von Renault, die gehobene Klasse von BMW oder die Luxusversion von Tesla - die Nachfrage an Elektroautos steigt kontinuierlich. Gleichzeitig wirft der elektrische Antrieb aber auch neue Fragen auf. So zum Beispiel, ob Elektroautos überhaupt Öl benötigen? Und wie sieht es generell mit Schmierstoffen für diese Fahrzeuge aus? Fragen, denen wir uns in diesem Artikel stellen möchten.

 

Die Bauweise eines Elektroautos

Um die Bedürfnisse an Schmierstoffen bei Elektroautos zu beleuchten, gilt es einen Blick auf die Bauweise von Elektroautos zu werfen.

 

Primär fokussiert sich diese auf den Leichtbau sowie einen geringen Kostenpunkt in der Herstellung.  Ein geringes Gewicht wird allein durch den Wegfall des klassischen Verbrennungsmotors samt Auspuffanlage, Luftfilter, Zündkerzen und Co. erzielt und sorgt für längere Reichweiten beim Fahren.

 

Verbrennungsmotoren verfügen durch das Zusammenspiel der genannten Motorteile über eine Vielzahl an Kleinteilen – und eben eine höhere Gewichtsklasse. Diese vielen Kleinteile müssen wiederum durch ein Motoröl geschmiert werden, um Verschleiß zu verhindern und die optimale Leistung zu garantieren.  Bei Elektromotoren ist dies nicht der Fall, die Achsen werden direkt durch den Akku angetrieben.

 

Elektroautos und Öle

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Da ein reines Elektrofahrzeug über keinen Verbrennungsmotor und die vielen Einzelteile verfügt, die es zu schmieren gilt, benötigt es kein Motoröl. Trotzdem bedarf es wie andere Fahrzeuge ein Getriebeöl, Hydrauliköl sowie einer Bremsflüssigkeit. Mit Blick auf das Getriebeöl wird meist auf eine für das Fahrzeug lebenslange Verwendung verwiesen. Das „Lebenslänglich“ ist jedoch ungenau definiert. Herstellereigene Getriebeöle verweisen bei den Produktinformationen auf bestimmte Kilometerintervalle, zu denen das Getriebeöl verwendbar ist. Die lebenslange Dauer bezieht sich demnach bspw. auf 40.000 Kilometer.

 

Ein Wechsel des Getriebeöles sollte egal ob Elektroauto oder nicht in größeren Abständen erfolgen. Ein ruppiges Schalterverhalten ist ein Indiz, dass das Getriebe schon zu lange mit altem Getriebeöl fährt.

 

Kühlflüssigkeit bei Elektroautos

Da der Akku eines Elektroautos hohen Außen- und Betriebstemperaturen ausgesetzt ist, stellt sich auch die Frage nach der zu verwendenden Kühlflüssigkeit. Die eigentliche Kühlung der Akkuzellen geschieht durch Wasser und Luft. Ersteres verlangt mehr Bauraum, was wiederum das Fahrzeuggewicht erhöht und die Fahrreichweite reduziert.  Eine reine Luftkühlung benötigt keinen weiteren Stauraum, erzeugt jedoch eine geringere Kühlleistung.

 

Eine neue Kühlflüssigkeit für Elektroautos soll dieser Problematik Abhilfe schaffen. Jedoch handelt es sich nicht um ein gängiges Produkt, welches auch für Verbrennungsmotoren verwendet wird. Ein Beispiel dafür ist das vom Fraunhofer Institut einwickelte CryoSol Plus. Es stellt ein Gemisch aus Wasser, Paraffin, Tensiden und Glycol dar und optimiert die Kühlung der Akkuzellen von Elektrofahrzeugen.

 

 

Hybridmotoren und Öle

Eine völlig andere Ausgangslage bei der Schmierung von Elektromotoren stellt sich bei Hybridmotoren ein. Bei diesen gilt es allerdings zwischen seriellen und vollen Hybridmotoren zu unterscheiden.

 

So gilt der BMW i3 Range Extender als serieller Hybrid. Er verfügt über einen für den Fahrzeugantrieb zuständigen Akkumulator, der über eine externe Stromversorgung aufgeladen wird. Ein kleiner Verbrennungsmotor (aus dem BMW-Roller C600) dient dabei zum Aufladen dieses Akkumulators und nicht zum unmittelbaren Antrieb. In diesem Falle benötigt der Motor ein Motoröl für Roller.

 

Bei vollen Hybridmotoren, wie dem BMW ActiveHybrid 7, werden leistungsstärkere Verbrennungsmotoren verbaut. Diese übernehmen auch die Aufgabe des Fahrzeugantriebes. Der Elektromotor wird nicht über externe Aufladestationen mit Strom versorgt, sondern während des Fahrbetriebes aufgeladen. Die Aufgabe des Elektromotors besteht bspw. in der Unterstützung der Beschleunigung. In diesem Falle kommt ein im Vergleich zu Benzin- und Dieselmotoren unveränderter Verbrennungsmotor zum Einsatz, der wie diese zur Schmierung ein PKW-Motoröl benötigt.

 

Fazit:

Das klassische Motoröl findet in reinen Elektrofahrzeugen keine Verwendung. Allerdings bleiben Schmierstoffe wie Hydrauliköl, Getriebeöl und die Bremsflüssigkeit ein fester Bestandteil. Bei Hybridmotoren gilt es zwischen verschiedenen Formen zu unterscheiden. So benötigt der serielle Hybrid des BMW i3 zwar ein Motoröl, allerdings das eines Rollers. Bei klassischen Hybridmotoren kommen PKW-Motoren zum Einsatz, die ein dazu passendes  Motoröl für PKW´s benötigen. Das Thema der Kühlflüssigkeit spielt bei Elektromotoren eine sehr spezielle Rolle. Fest steht, dass ein PKW Kühlmittel keine Anwendung findet. Speziell entwickelte Kühlmittel wie das CryoSol Plus werden in Zukunft die Kühlflüssigkeit für die Akkus der Elektromotoren sein.

 

Schmierstoffe sind somit für alle Fahrzeuge dieser Zeit unerlässlich. Und egal welches Fahrzeug Sie fahren, in unserem online Shop finden Sie eine große Auswahl an Motorölen, Getriebeölen, Hydraulikölen, Bremsflüssigkeit und Co. für Ihr Fahrzeug.